Homepage Tansania-Arbeitskreis mittleres Alstertal


Der Tansania-Arbeitskreis Mittleres Alstertal hat eine eigene Homepage. Unter www.tansania-arbeitskreis.de können sie sich aktuell über Neuigkeiten, Termine und Entwicklungen des Tansania- Arbeitskreises informieren.

Turiani Partnerschaft wird beendet


Seit 24 Jahren besteht eine Partnerschaft zu Tansania. Gepflegt, gestaltet und immer wieder in Erinnerung gerufen wurde sie zunächst von Vertreterinnen und Vertretern der Kirchengemeinden St. Lukas und St. Marien. Am 13. Mai 1997 besuchte eine Delegation aus der Morogoro Diözese das Nordelbische Missionszentrum (heute heißt es Zentrum für Mission und Ökumene) und überreichte Briefe und Fotos der neuen Partner aus dem Turiani-Distrik. So begann alles, so begann die Partnerschaft und wurde von Mitgliedern eines Arbeitskreises gepflegt. Es wurden Gelder gesammelt, Projekte in Tansania gefördert und Kontakte gehalten. Zunächst bestand der Arbeitskreis aus Mitgliedern der Gemeinde St. Lukas und St. Marien, später kamen andere hinzu, der Arbeitskreis erweiterte sich und wurde zum „Tansania-Arbeitskreis Mittleres Alstertal“.

 

Viel Zeit und Energie haben die Mitglieder des Arbeitskreises in der Partnerarbeit investiert und jeden Pfingstmontag gab es den regionalen Tansania-Partnerschaftsgottesdienst. So eine lange Partnerschaft verändert sich sicher im Laufe der Jahre und hängt an Menschen auf beiden Seiten des Partnerschaftsbandes. Und sicherlich gab es neben den vielen guten und intensiven Erfahrungen gerade in den letzten Jahren immer wieder auch andere Erfahrungen, die auf Distanz gehen ließen.

 

So ist dieser Schritt, den der Arbeitskreis und die Vorstände der beteiligten Kirchengemeinden der Region Mittleres Alstertal nun gehen, ein Schritt, der gewachsen ist, der notwendig ist und sicher nicht leicht fällt.

 

Am Pfingstmontag wird nun die Partnerschaft in einem Gottesdienst in St. Marien um 11.00 Uhr beendet. Wir werden noch einmal Rückblick halten, positive und bereichernde Erfahrungen dankbar bedenken und auch das schwierige gerade der letzten Zeit nicht verschweigen.

 

Allen, die im Tansania-Arbeitskreis Mittleres Alstertal mitgewirkt, mitgearbeitet haben sagen wir ganz herzlichen Dank. Wir danken für die Zeit, den Einsatz und die Energie für die Partnerarbeit, für die Gemeinde in Tansania und dafür, dass in der Region Mittleres Alstertal diese Partnerschaft immer wieder Thema war. Dies wird bleiben, dieser Blick darauf, dass wir im reichen Deutschland, in einer immer noch vergleichsweise reichen Kirche den Blick für unsere Schwestern und Brüder in anderen Teilen dieser Welt nicht verlieren.

 

Die Partnerschaft wird beendet, die Themen bleiben und werden uns weiter beschäftigen.

 

Im Namen des Beauftragtengremiums

 

Michael Watzlawik, Pastor i.R., Vorsitzender BAG

Von den ANfängen: 21 Jahre Tansania-  Partnerschaft


Foto: Übergabe der Briefe (blaue Mappe) - von links nach rechts: Afrikareferent Michael Hanfstängl, Ralf Leffmann, Krista Prante, Peter Bogasi, Inge Botje, Gisela Leffmann, Dr. Gabriel Nzalayaimisi, Bischof Kitale, Friedrich Meier, Partnerschaftsreferent
Foto: Übergabe der Briefe (blaue Mappe) - von links nach rechts: Afrikareferent Michael Hanfstängl, Ralf Leffmann, Krista Prante, Peter Bogasi, Inge Botje, Gisela Leffmann, Dr. Gabriel Nzalayaimisi, Bischof Kitale, Friedrich Meier, Partnerschaftsreferent

Wie kam es zu einer „überseeischen  Partnerschaft“, wurde ich kürzlich gefragt. Das lässt sich ohne Hinweis auf den ARBEITSKREIS FRIEDEN der Gemeinde St. Lukas nicht beantworten. Dieser Arbeitskreis wurde Anfang der 80er Jahre gegründet. In ihm fanden sich Menschen aus St. Lukas und Fuhlsbüttel zusammen, um über beunruhigende Fragen der Gegenwart – Hochrüstung, atomare Bedrohung und andere – zu diskutieren. Wir lasen  einschlägige Literatur, feierten ab 1986 regelmäßig Friedensgottesdienste, luden  Referenten zu entsprechenden Themen ein und gestalteten mit ihnen „Gemeindetage“ zu Gerechtigkeit und Frieden. Auf der Suche nach weiteren Konkretionen erhielten wir 1993 einen entscheidenden Impuls durch die Synodenerklärung der Nordelbischen Kirche zu „Weltwirtschaft und Gerechtigkeit“. Darin empfahl sie Gemeinden und Kirchenkreisen, Kontakt zu einer überseeischen Gemeinde zu suchen.

 

Hier nur in aller Kürze die wichtigsten Schritte zum Beginn unserer ökumenischen Partnerschaft: Im November 1994 wendet sich der Arbeitskreis Frieden in einem Schreiben an den Kirchenvorstand (KV) St. Lukas mit der Bitte, die Empfehlung der Synode auf die Tagesordnung zu setzen. Im Protokollauszug vom Februar 1995 heißt es: „Der KV unterstützt die Initiative des AK Frieden...“
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Entscheidung ist das FORUM im Oktober 1995, auf dem Pastor Dr. Müsing vom Nordelbischen Missionszentrum zum Thema „Lerngemeinschaft Weltkirche – Chancen und Herausforderungen einer Partnerschaft auf Gemeindeebene“ spricht. Die Entscheidung, ob unsere Gemeinde eine Partnerschaft mit einer überseeischen Gemeinde wirklich will, fällt erst im darauffolgenden Jahr. Der AK Frieden erhält zwischenzeitlich den Auftrag, Mitglieder für einen „Trägerkreis“ zu finden. Dieser wird für die „Arbeit“ verantwortlich sein. Am 14.05.1996 fasst dann der KV von St. Lukas einstimmig den Beschluss, „auf eine Partnerschaft mit einer Gemeinde in Tansania zuzugehen, und zwar in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Marien.“

 

Noch ist zu diesem Zeitpunkt nicht klar, wer der zukünftige Partner unserer Gemeinden sein wird. Ungefähr ein Jahr später, am 13. Mai 1997, besucht eine Delegation der Morogoro Diözese das Nordelbische Missionszentrum und überreicht uns, den Vertretern und Vertreterinnen von St. Lukas und St. Marien, erste Briefe und Fotos von unseren neuen Partnern aus dem Turiani-Distrikt in Tansania (Foto).
Wie geht es weiter?
Der Arbeitskreis unter dem neuen Leitungsteam bemüht sich um personelle Erweiterung, Verjüngung sowie um inhaltliche Erneuerung. Unterstützung erhoffen wir uns bei unseren Überlegungen vom Partnerschaftsreferenten des Zentrums für Mission und Ökumene. Wir treffen uns mit Pastor Martin Haasler am Sonntag, 17. Juni, nach dem Gottesdienst. Kommen Sie gern dazu, wenn Sie Interesse an aktiver Gestaltung unserer Tansania-Partnerschaft haben.

Kontakt: Karin Möller, Tel. 500 01 25.

Neues aus dem Tansania-Arbeitskreis Mittleres Alstertal


Christiane Wittig musste aus beruflichen Gründen die Leitung des Arbeitskreises abgeben. Sie bleibt aber Mitglied, was uns sehr freut. Für die weitere Arbeit ist jetzt ein Leitungsteam verantwortlich, bestehend aus den drei Tansania-Reisenden vom März 2017: Thomas Bischoff, Christa Guhl (beide Ohlsdorf- Fuhlsbüttel) und mir, Karin Möller (St. Lukas), sowie Krista Prante (St. Lukas).
Heute möchte ich von drei vielversprechenden Projekten berichten, die wir beabsichtigen im nächsten Jahr zu unterstützen:
1. Das Projekt der Massai-Gemeinde Kampala. Die Farmer der Umgebung misstrauen den Massai. Das „Haus“ für die vorhandene Maismühle soll gebaut werden, damit die Farmer dort mahlen lassen können. Dann können die Massai selber Maismehl produzieren und auch umliegende Farmer würden kommen, was für ein besseres Verständnis füreinander förderlich wäre.
2. Eine kleine Gemeinde in Magole möchte einen eigenen Brunnen bohren. Die traditionell für das Wasserholen zuständigen Frauen müssen dann nicht viele Stunden fort sein, um an den mehrere Kilometer entfernten Brunnen zu gelangen und dort viele Stunden anzustehen. Neben der großen Zeit- und Geldersparnis wird es wieder Frieden in den Familien geben: uns wurde berichtet, dass einige Männer fürchteten, ihre Frauen würden fremdgehen!

3. In der gleichen Gemeinde wäre ebenfalls eine Mais/Reismühle erstrebenswert.

Karin Möller

Wenn Sie unsere Tansania-Arbeit unterstützen möchten, können Sie uns mit einer Spende helfen.

Empfänger: Ev.-luth. Kirchengemeinde Ohlsdorf-Fuhlsbüttel IBAN: DE78 200 505 50 1215 120732,

BIC: HASPDEHHXXX, Stichwort: Turiani

Bäume pflanzen im Lutherjahr


Mit dieser Aktion will die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania (ELCT) landesweit an das 500-jährige Reformationsjubiläum erinnern.
Nach Auskunft von Samuel Christopher, Propst im Turianidistrikt, hat sein Kirchenkreis bereits 120 Mango- Setzlinge gekauft, um sie an die elf Hauptgemeinden und 29 Subgemeinden zu verteilen. Jede Gemeinde wird drei Bäume pflanzen – „zur Ehre des Dreieinigen Gottes“!

Für den Reformationsmonat Oktober sieht das Programm der ELCT verstärkt ‚charity work‘ vor, Liebesdienste wie Krankenbesuche und die Bereitschaft zum Blutspenden. Ferner sind umweltfreundliche Aufräumarbeiten geplant.
Überstrahlen werden die praktischen Aktionen zahlreiche Chorfeste in der gesamten Landeskirche. Auch im Turianidistrikt wird musikalisch gefeiert werden. Als Abschluss und Höhepunkt ist ein ‚choir bonanza‘ mit bis zu zehn Chören in Mtibwa, der Predigtstätte des Propstes, vorgesehen!


Musik und Luther – das passt natürlich gut zusammen! Im Herbst soll von dem TV-Sender 3Sat der eindrucksvolle Dokumentarfilm „Sing it loud – Luthers Erben in Tansania“ gezeigt werden, für den unser Arbeitskreis eine Sitzung ausfallen ließ. Die im Film wetteifernden Chöre erhielten die Aufgabe, neben einer eigenen Komposition den Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ einzustudieren – keine kleine Herausforderung! Allgegenwärtig im Jubiläumsjahr ist auch in Tansania die berühmte Lutherrose. Ihre Symbole – Kreuz, Herz, weiße Rose, himmelblauer Hintergrund, goldener Rand – wurden unseren Reisenden im März von Konfirmanden erklärt. Eine überdimensionale Batik mit dem Siegel des Reformators dürfte inzwischen über dem „Portal“ der Kirche in Mtibwa flattern!

Krista Prante

Zu Gast in Tansania im März 2017


Um es gleich vorwegzunehmen: die Reise hat sich gelohnt – in vielerlei Hinsicht! Wir, Christa Guhl von St. Marien, Karin Möller von St. Lukas und Thomas Bischoff von Nikodemus, reisten vom 06. bis 23. März in den Turianidistrikt. Unser Aufenthalt war geprägt durch Besuche verschiedener Gemeinden und ihrer Projekte. Zwei aktuelle Projekte haben einen erfreulichen Stand erreicht und sind vorbildlich dokumentiert: die beiden Maismühlen in Manyinga und Lungo. Sie bedeuten regelmäßige Einnahmen. Dagegen ist die Realisierung eines anderen Projekts, der Kindergarten in Lungo, wegen der komplizierten Wasser-versorgung und des schwierigen Bodens ins Stocken geraten. Die Partner hoffen, wenigstens einen Raum und sanitäre Anlagen in diesem Jahr fertigstellen zu können. In allen Gemeinden wurden wir herzlich empfangen - mit Gesang und Tanz, mit ausgiebiger Vorstellungsrunde, gemeinsamem Essen und gegenseitigen Geschenken. Auch wir haben die Gastgeber erfreut mit Liedern wie „Ich lobe meinen Gott ...“ und „Ik heff mol ´nen Hamburger Veermaster sehn“. Sehr interessant war auch unser Besuch in einer Secondary School, wo wir ein informatives Gespräch mit der Schulleiterin hatten. Immer noch herrscht große Raum- und Platznot. Bis zu 50 Schüler/innen werden in einem Raum für 25! unterrichtet. Zwei „touristische“ Highlights sollen nicht unerwähnt bleiben: der Besuch des Mikumi-Nationalparks sowie ein Abstecher in Dar es Salaam zum Coco- Beach am Indischen Ozean. Trotz einiger kurzfristiger Planänderungen und obwohl dringend benötigte Dokumente am Ende doch (noch) nicht vorgelegt werden konnten, war die Reise ein voller Erfolg: Wir haben alle Projekte gesehen und mit unseren Partnern klare Vereinbarungen getroffen, Gottesdienste gefeiert und mehrstimmigen Gesang und Tanz genossen, Freunde aus den vergangenen Begegnungen wiedergetroffen, zahlreiche Menschen kennengelernt, die trotz Armut ihr Leben meistern, einen tiefen, dankbaren und hoffnungsvollen Glauben erlebt. Diese Partnerschaft ist für beide Seiten wichtig und wird hoffentlich noch lange währen. Möge Gott uns dabei helfen!

Thomas Bischoff

Hochzeit in Tansania


Gleich zweimal in einem Jahr erhielten wir Einladungen zu einer Hochzeit nach Tansania. ‚You are all welcome‘, schrieb uns Mr Mnzava, Vater der Braut und langjähriger Vorsitzender des Turiani
Committee. Doch wer kann es sich schon leisten, wenn gleich „Ehrengast“, für ein paar Tage nach Afrika zu fliegen?
Ehrwürdigen Ritualen folgend, wird eine tansanische Hochzeit in drei Schritten begangen: dem Junggesellinnenabschied, der „Übergabe“ der Braut an die neue Familie und – als Höhepunkt – der kirchlichen Trauung. Die Hochzeit ist ein gesellschaftliches Großereignis, und keine Mühen werden in der Regel gescheut, um das Fest zu einem Erlebnis zu machen, das den oft mühsamen Alltag noch lange überstrahlt. Wohl in den meisten Fällen
 zehren die Kosten für schöne Kleider zu den verschiedenen Anlässen sowie für die Feiern mit vielen Gästen alle Ersparnisse auf, ja, verursachen nicht selten überdimensionale Schulden, an denen Braut und Bräutigam, aber v.a. deren Familien manchmal jahrelang abzahlen.

Wenn es gut läuft, helfen die Gäste mit einem Zuschuss. Der Bräutigam ist übrigens zu einem „Brautpreis“ an den Schwiegervater verpflichtet, z.B. einem Rind und zwei Ziegen; vielleicht schenkt er der Schwiegermutter auch noch einen Hut. Auf einen kleineren Rahmen angesprochen, wurde mir einmal erwidert, eine aufwendig gestaltete Hochzeit sei Teil der „afrikanischen Kultur“ - und die setzt Maßstäbe! Ich kann mir gut vorstellen, dass auch Gottvertrauen hier eine Rolle spielt. Gott wird es schenken, dass man „irgendwann“ und „von irgendwoher“ die ersehnten Mittel hat – im besten Fall durch eigene Arbeit – um wieder schuldenfrei zu sein. In diesem Glauben lässt es sich – wenigstens einmal im Leben – prunkvoll und fröhlich feiern.

Am 5. Juni 2017, feiern wir zusammen mit den Gemeinden der Region Mittleres Alstertal den Tansania-Partnerschaftstag in der Christophorus Gemeinde in Hummelsbüttel.

Krista Prante

Reise nach Tansania im März 2017


Endlich ist es wieder soweit – so Gott will und wir leben, werden wir im März 2017 unsere Freunde im Turianidistrikt in Tansania besuchen. Die letzte Reise liegt dann schon fünf Jahre zurück, und wir sind sehr gespannt zu sehen, was sich dort alles verändert hat. Partnerschaft lebt von Begegnung. Wir, das sind vier Mitarbeiter aus dem Tansania-Arbeitskreis: Zum ersten   Mal dabei ist Karin Möller aus St. Lukas. Karin Möller ist 73 Jahre alt. Als Schulleiterin i.R. und siebenfache Großmutter interessiert sie sich leidenschaftlich für das Thema Erziehung und Bildung. Ebenfalls 73 Jahre alt ist Christa Guhl aus Ohlsdorf-Fuhlsbüttel. Sie ist Strafvollzugsbedienstete i.R. und reist gerne und viel und fühlt sich pudelwohl in der Vielfalt der Religionen und Kulturen. Thomas Bischoff, 51, auch aus Ohlsdorf-Fuhlsbüttel, ist begeisterter Musiker und Sportler, Lehrer an der Ida Ehre Schule und Vater dreier erwachsener Töchter. Sein Herz schlägt ganz besonders für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, und er freut sich auf die spannenden Begegnungen.

Christiane Wittig, 46 und aus St. Lukas, ist Schifffahrtssachverständige und Mutter einer Tochter. Sie interessiert sich für wirtschaftliche Zusammenhänge und besonders für interkulturelle Theologie. Der thematische Schwerpunkt der Reise liegt auf dem Thema Glauben leben – Glauben teilen. Als Norddeutsche fällt es uns oft sehr schwer, über unseren Glauben zu sprechen, das, was uns bewegt, in Worte zu fassen. Tansanische Christen sind da viel entspannter, den Glauben im Alltag zu leben, ist genauso selbstverständlich wie essen oder schlafen. Nicht alles, was in Tansania stimmig ist, wird auch bei uns funktionieren, aber dennoch glauben wir, dass wir manches von unseren tansanischen Freunden lernen können. Besonders freuen wir uns auf intensive Bibelarbeit – der fremde Blick auf vertraute Texte eröffnet immer wieder neue Sichtweisen. Spannend finden wir auch, wie unse-re Partner das Reformationsjubiläum wahrnehmen und feiern. Sie verstehen sich sehr dezidiert als Lutheraner – stärker vielleicht als wir es tun – aber was heißt das konkret in der Lebenswirklichkeit einer ländlichen Region in Ostafrika? Ein weiterer Schwerpunkt wird der Besuch der verschiedenen Projekte im Bereich Bildung und Landwirtschaft sein, die wir mit der großzügigen Hilfe vieler Menschen aus den Kirchengemeinden der Region Mittleres Alstertal unterstüt-zen können. Wir möchten sehen, wie die Dinge vorangehen und auch verstehen, wo es manchmal hakt, um in Zukunft noch zielgerichteter helfen zu können.

Christiane Wittig

Besuch im Tansania-Arbeitskreis Mittleres Alstertal


Anfang Juli hatte der Tansania-Arbeitskreis Mittleres Alstertal Herrn Biniel Eliufoo Mallyo zu Gast. Er ist tansanischer Pastor und Stipendiat der Missionsakademie. Zurzeit promoviert er an der Hamburger Universität in Praktischer Theologie.

Wir hatten einen angeregten Austausch und konnten ihm einen Einblick in unsere Arbeit geben. Biniel Mallyo gehört, wie viele unserer Partner auch, zum Volk der Chagga und stammt aus der Kilimandscharo-Region.

Er ist Pastor in der Nord-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias.

Er ist verheiratet und hat zwei Töchter, Clementine und Clarissa, die mit ihrer Mutter in Tansania leben.

Von 2008 bis 2010 war er Studentenpfarrer und Dozent am Agape Lutheran Junior Seminary, von 2012 bis 2014 Dozent im Fachbereich Systematische Theologie und Kirchengeschichte am College der Stefano Yoshi Memorial Universität.

Studiert hat er an der Makumira-Universität in Daressalam und in Stavanger, Norwegen.

Wir freuen uns auf weiteren Kontakt mit Biniel Mallyo. Ein tansanischer Blick auf unsere Arbeit ist für uns sehr, sehr hilfreich, und auch ihm hat der Besuch Freude gemacht.

Es ist geplant, dass er Anfang nächsten Jahres auch einmal in St. Lukas predigen wird. Erst einmal aber freut er sich, den Sommer mit seiner Familie in Tansania verbringen zu können.

Neues aus dem Turianidistrikt


Wir freuen uns, berichten zu können, dass der Bau des Kindergartens in Lungo vorangeht. Schon in der ersten Jahreshälfte 2015 konnten die Wände für die ersten beiden Klassenräume sowie eine Toilette gebaut werden.

Nicht alles lief glatt. Die Wasserversorgung wurde zu einem großen Problem, da der nahe gelegene Brunnen weitgehend ausgetrocknet war. Mit viel Einsatz und Improvisationstalent haben unsere Partner aber eine Lösung gefunden und einen Hochtank gebaut, der aus einem weiter entfernten Brunnen gespeist wird. Davon profitieren auch die Anwohner des Dorfes, die durch die neue Wasserleitung Zugang zu sauberem Trinkwasser bekommen haben.

Wir merken immer wieder, wie sehr Bildung für die Kinder eine echte Herzensangelegenheit für unsere tansanischen Freunde ist und freuen uns, dass der Bau der dringend benötigten Räumlichkeiten für die Vorschule jetzt weitergehen kann.

Unsere Partner bitten uns um Fürbitte für die neue Regierung, die im Herbst letzten Jahres gewählt wurde. Sie hoffen, dass der neue Präsident Impulse setzt für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung des Landes und somit für mehr wirtschaftliche Stabilität in Tansania.

Auch in unserer Partnerschaft gibt es Veränderungen. Nach langen Beratungen ist ein neues Komitee im Amt, dessen Leitung jetzt bei Propst Christopher Samuel liegt. Partnerschaftskoordinator im Turianidistrikt – und damit unser Ansprechpartner im alltäglichen Kontakt – ist der bisherige Vorsitzende, Mr. Sifuni Mnzava, worüber wir uns sehr freuen. Viele von Ihnen konnten ihn schon bei den letzten Besuchen kennen lernen. Vier weitere Mitglieder werden noch aus den teilnehmenden Gemeinden berufen, drei von ihnen sollen Frauen sein.

Nachrichten aus dem Tansania-Arbeitskreis Mittleres Alstertal


Liebe Freunde der Tansania-Arbeit,

zu unserer langjährigen Partnerschaft gehören verschiedene Projekte, die wir dank Kollekten und Einzelspenden, dank des jährlich stattfindenden Herbstmarkts der KiTa St. Lukas und mithilfe des Kirchlichen Entwicklungsdienstes fördern können. Zur Zeit sind dies die Schulspeisung UJI, Stipendien für einzelne bedürftige Schüler, der Bau eines Kindergartens so-wie zwei Frauenprojekte.

Heute möchte ich Ihnen von dem Kindergarten in Lungo berichten. Das Swahili-Wort ‚Chekechea‘ wird meist mit ‚Kindergarten‘ übersetzt. Im Kontext eines tansanischen Dorfes geht es aber weniger da- rum Kinder zu betreuen, sondern sie so gut wie möglich auf die Grundschule vorzubereiten.

Es ist in Tansania inzwischen gelungen, dass die Mehrheit der Kinder die Grundschule besucht. Die Lernbedingungen im öffentlichen Schulsystem sind allerdings weiterhin sehr schwierig. Eine gute Vorschulbildung hilft den Kindern massiv, unter den gegebenen Verhältnissen in der Schule erfolgreich zu sein. Die lutherischen Kindergärten in der Region sind grundsätzlich für Kinder aller Glaubensgemeinschaften offen und werden von christlichen und muslimischen Kindern besucht.

Die Bauarbeit erfolgt ausschließlich in Eigenleistung, aber manche Baumaterialien müssen doch gekauft werden. Dabei helfen wir. Die Grundmauern stehen inzwischen (Foto), und langsam aber sicher nimmt die Lungo Lutheran Nursery School Gestalt an. Nochmals herzlichen Dank an alle, die durch ihre finanzielle Unterstützung all dies möglich machen!

Christiane Wittig

Vom Schatz kindlicher Partnerschaften


„Die Nordkirche ist eine Kirche an den Meeren von Ost- und Nordsee, verwurzelt in dieser Region, verbunden mit den Menschen, die hier leben.

Zugleich ist die Nordkirche aber, wie jede Kirche und wie jede Gemeinde am Ort, ein Teil der universalen, weltumspannenden Kirche Jesu Christi. Sie ist gesandt zu den Menschen in ihrem Umfeld, als Kirche für und mit den Menschen, sie ist zugleich aber auch eine Kirche, die über die Kirchtürme ihrer Städte und Dörfer hinausblickt auf die Mitchristen und Mitchristinnen in anderen Teilen der Welt. Sie ist verbunden mit Menschen in anderen nahen und fernen Regionen unserer Erde, und sie ist gesandt in alle Welt.

Die ökumenische, auf die ganze bewohnte Welt bezogene Dimension ist der Kirche nichts Fremdes; sie ist dem Wesen des christlichen Glaubens von seinen Anfängen an eingeschrieben.“

(Dr. Klaus Schäfer, Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene, in: Weltweit verbunden, Handbuch der ökumenischen Beziehungen der Nordkirche, Hamburg 2014)

Am 20. + 21. Juni fand in Breklum das „Jahresfest der Ökumene“ statt. Vertreter aus Tansania, Indien, Papua Neuguinea, Estland, Kasachstan, der Ukraine und anderen Ländern waren angereist, um mit Vertretern der Nordkirche die weltweite Verbundenheit zu feiern und in zahlreichen Workshops zu bedenken. Ein eindrucksvolles Fest!

 

Krista Prante

Neuigkeiten aus dem "Tansania-Arbeitskreis Mittleres Alstertal"


... denn so nennen wir uns jetzt. Vielen von Ihnen sind wir sicher als Turianikreis bekannt, auch manche andere Namen waren hier und da im Gebrauch. Wir haben uns bei unserer letzten Sitzung entschlossen, ab jetzt diesen Namen zu verwenden, der einerseits allgemein verständlich macht, worum es bei uns geht und andererseits unsere Verankerung in der Region sichtbar machen soll.

Aber auch sonst gibt es Neuigkeiten. Unsere langjährige Vorsitzende Krista Prante hat im April die Leitung des Arbeitskreises an Christiane Wittig übergeben. Frau Prante hat von der ersten Stunde an die Partnerschaftsarbeit mit dem Turiani-Distrikt mit Kompetenz und Leidenschaft, aber auch mit unendlich viel Fleiß und Sorgfalt vorangetrieben. Sie wird weiterhin aktives Mitglied des Arbeitskreises bleiben und dafür sind wir sehr dankbar.

Mit den Partnern in Turiani sind wir weiterhin in engem Kontakt. Wir freuen uns, dass es beim Imkerei-Projekt in der Gemeinde Lungo Fortschritte gibt. Die Honigproduktion hat Fahrt aufgenommen und die Partner machen sich Gedanken über die Vermarktung - die Erlöse des Projekts sollen in den Aufbau eines Kindergartens in der Gemeinde fließen. Wir konnten unsere Partner mit einer tansanischen Expertin für Fairen Handel, die einige Zeit in Hamburg gearbeitet hat, in Kontakt bringen und sind gespannt, ob sich da Perspektiven aufzeigen und werden weiter berichten.

Sie können auch gerne persönlich Kontakt aufnehmen unter 0172 453 9600 (Christiane Wittig) oder per email christianewittig@yahoo.com.

 

Ihr Tansania-Arbeitskreis Mittleres Alstertal

 

Mit herzlichem Gruß

Christiane Wittig

Den Tansania–Arbeitskreis – auch Turianikreis genannt –gibt es seit 1996. Die Partnerschaft der Kirchengmeinden St. Lukas zu Hamburg-Fuhlsbüttel und Ohlsdorf-Fuhlsbüttel mit den Gemeinden des Turiani–Distrikts in der Morogoro Diözese in Tansania besteht seit 1997.

Seit 2014 ist auch die Gemeinde Maria Magdalenen in Klein Borstel durch ein Gemeindemitglied in unserem Arbeitskreis vertreten.

 

Die Partnerschaft bietet die Chance, sich als Glieder der Einen Kirche Jesu Christi wahrzunehmen, einander vorurteilsfrei und in Respekt zu begegnen, sich offen zu halten für Veränderung, voneinander zu lernen. Unser Leitwort lautet:

 

Wir sind eins in Christus

Tuna umoja katika Kristo

 

Seit Beginn stehen wir miteinander in regelmäßigem Brief- bzw. Mailkontakt. Doch Partnerschaft braucht ein Gesicht – "partnership needs a face". So hat es bis heute im Abstand von jeweils ca. 2 Jahren elf persönliche Begegnungen gegeben - in Deutschland und in Tansania.

 

Ensprechend unsern Möglichkeiten unterstützen wir – nach Vorschlägen unserer Partner – einzelne Projekte, vor allem in der Vorschul- und Frauenarbeit. Die finanzielle Förderung ist möglich dank Kollekten, Basar- und Einzelspenden sowie dank der Zuschüsse vom Kirchlichen Entwicklungsdienst (KED).

 

Wenn Sie uns mit einer Spende helfen möchten, finden Sie hier die Kontoangaben:

  • Empfänger: Ev.-luth. Kirchengemeinde Ohlsdorf-Fuhlsbüttel
  • IBAN: DE78200505501215120732
  • BIC: HASPDEHHXXX
  • Stichwort: Turiani

Weitere Auskünfte über unsere Partnerschaft mit dem Turiani–Distrikt erteilen gern:

  • Christiane Wittig (KG St. Lukas) – christianewittig@yahoo.com
  • Krista Prante (KG St. Lukas) – Tel. 59 65 74
  • Christa Guhl (KG Ohlsdorf-Fuhlsbüttel) - Tel. 500 72 72
  • Ute Burghard (KG Maria Magdalenen) - Tel. 500 48 739.

 

Der Kindergarten in Lungo


Die Aufnahme entstand während des Besuchs der Hamburger Partner in Tansania im Jahr 2012

 

 

Im Herbst 2014 waren unsere Partner aus Tansania zu Gast in Hamburg und haben auch die Hauptkirche St. Nikolai, Predigtkirche unseres Propsten Dr. J.H. Claussen, besucht.