J... wie Jesus


Wir alle wissen: Jesus von Nazareth steht als Figur im Zentrum
des Christentums. Von seinen Anhängern wird er auch Jesus Christus ( „der Gesalbte“ ) genannt. Historiker bestätigen, dass er in Nazareth in Galiläa als Sohn von Maria und Josef geboren wurde. Nachdem er mit etwa 30 Jahren von Johannes dem Täufer im Jordan getauft wurde, begann er als Wanderprediger durchs Land zu ziehen. Auf seiner Wanderschaft soll er Kranke geheilt und Wunder bewirkt haben. Das ist jedoch schwer nachzuprüfen. In seinen Predigten erzählte er den Menschen von Gott und konnte bald jüdische wie nicht-jüdische Jünger um sich scharen.
Seine eher unkonventionellen Ansichten über Gott und den Umgang mit gesellschaftlich Verstoßenen, brachten ihn immer wieder in Konflikt mit politischen und geistlichen Obrigkeiten.
Dies führte dazu, dass er von dem römischen Stadthalter Jerusalems, Pontius Pilatus, um ca. 30 n. Chr. zum Tode am Kreuz verurteilt wurde. Den Rest kennen wir ...

M wie... Menschwerdung Gottes


Gott wurde Mensch – einer von uns, wie wir. Er kennt uns, er versteht uns, er weiss, wie das ist, was wir erleben, was wir durchmachen – Freude und Leiden, Höhen und Tiefen. Nichts Menschliches ist ihm fremd.

Diese Gottesnähe zu den Menschen gehört zu den Dingen, die den christlichen Glauben von vielen anderen Religionen  unterscheidet.

Dort sind die Götter meist’ weit weg, in der Ferne – solche, die es gnädig zu stimmen gilt. Am besten durch Wohlverhalten. Als wenn wir das konsequent durchhalten könnten.

Die Bibel erzählt etwas anderes. Sie erzählt von dem nahen Gott. Der uns zwar fordert, aber nie überfordert. Der bei uns sein will, und mit uns gehen will. Der alles auf sich nimmt, nur um uns nahe zu sein. Darin liegt etwas unglaublich Zärtliches, eine große Liebe drückt sich darin aus.

Und das ist Weihnachten.

Deshalb feiern wir es. Gott bei uns. Dass (wieder) echte Gemeinschaft möglich ist. Und jede/r dazugehören kann. Dazu ruft er uns nämlich – in die Gemeinschaft mit ihm, und in die Gemeinschaft untereinander. In Jesus dann können wir sehen, was das heißen kann.

Mehr darüber – auch, was das konkret und praktisch heißt – hören wir in den Gottesdiensten und Gesprächskreisen in der Kirchengemeinde.
Wir laden Sie dazu herzlich ein!

G wie Gloria


„Allein Gott in der Höh sei Ehr“ (EG 179) dem regelmäßigen Gottesdienstbesucher sollte dieser Satz bekannt vorkommen. Wir singen ihn und die nachfolgenden Strophen, bevor wir die Lesung aus der Bibel hören.

 

Dieser Gesang wird als Gloria bezeichnet. Damit zählt er zu den unveränderlichen Stücken des Gottesdienstes, den Ordinarien. Das Wort „gloria“ ist lateinisch und bedeutet „Ruhm“ oder „Ehre“.


Wir ehren also Gott, indem wir das Gloria singen. Wir bezeugen, dass Gott es wert ist, von uns angebetet zu werden. Diese Aussage wird noch einmal dadurch verstärkt, dass das Gloria in der Liturgie – dem Gottesdienstablauf – direkt nach dem “Kyrie“, der Bitte um Vergebung – steht.

 

Wir erkennen im Kyrie zunächst die Fehlbarkeit von uns Menschen an, um im Gloria die Unfehlbarkeit Gottes herauszustellen. Kyrie und Gloria bilden gemeinsam den Abschluss der Begrüßung im Gottesdienst.

Marco Trümper, Mitglied des Kirchengemeinderats

E wie ... Ehrenamt


Wer oder was ist eigentlich „die Kirche“?

 

Für viele ist es die Institution oder das Gebäude. Das
ist in gewissem Maße auch richtig, denn wenn viele
Menschen etwas gemeinsam tun, muss es  organisiert werden – das wird dann irgendwann  Institution; und wenn Menschen sich versammeln wollen, dann ist es gut, ein Gebäude zu haben.
In der Bibel freilich ist die Kirche zuerst und vor allem die Gemeinschaft der Menschen, die wie eine Familie zusammengehören; und die zusammenkommen und feiern und etwas  gemeinsam tun – miteinander und füreinander. Kirche, das ist die Gemeinschaft der Getauften; und die Kirchengemeinde ist die Gemeinschaft derer, die dazugehören – oder die einfach nur mitmachen wollen, unabhängig davon, ob sie das glauben oder nicht. Eine Kirchengemeinde, das sind nicht nur ihre Mitglieder – denn sie lebt von den Mitgliedsbeiträgen ebenso wie vom Engagement derer, die dazu gehören oder sich zugehörig fühlen. Damit eine Gemeinde lebendig ist, teilen viele von dem, was sie von Gott empfangen haben: Kraft, Geld, Zeit, Engagement, Einsatz, Ideen und vieles mehr. Jede Gemeinde ist also nur so lebendig, wie die Menschen in ihr und um sie dazu beitragen. Befragt man nun solche, die sich einbringen – modern ausgedrückt: die ein Ehrenamt innehaben (egal wie umfangreich, egal ob große oder kleine Aufgaben) – dann hört man oft davon, dass sie eine gewisse innere Zufriedenheit daraus schöpfen, Sinn spüren, und Gemeinschaft erfahren. Wir laden auch Sie und Euch herzlich nach St. Lukas ein, um diese Erfahrungen ebenfalls zu machen.

D wie Diakon


In einer Gemeinde werden verschiedene Gaben und Begabungen benötigt. Manches kann jeder, für manches braucht es darüber hinaus auch Professionalität. Das hatte auch schon die erste Gemeinde in Jerusalem erkannt, als sie den Aposteln die Diakone (altgr. διάκονος diákonos‚ Diener, Helfer) zur Seite stellte – keiner konnte für alles zuständig sein, jede hatte seine Begabung und Aufgabe; und die Apostel waren vor allem für Predigt und Lehre zuständig. Die allerersten Diakone sollten, so steht es in der Bibel (Apg 61-6), Menschen „von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit“ sein – und sich um die Finanzen der Gemeinde und um Alte, Schwache und Kranke kümmern und dabei auch vermittelnd tätig sein. Das mündete schließlich in das, was wir heute als Diakonie kennen. Das Amt des Diakons hat sich im 19. Jahrhundert aber sehr gewandelt – gerade durch Johann Hinrich Wichern (Bild rechts), der das Berufsbild in Richtung Erziehung und Mission verschob. Die Ausbildung heute ist recht breit ausgelegt, Pädagogik, Psychologie und Sozialrecht sowie ein gutes Maß an Theologie gehören dazu. Es ist für manchen sicherlich entlastend, dass bestimmte Aufgaben in der Gemeinde berufsmäßig erfüllt werden. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass jeder mit seinen Gaben und Begabungen gerufen ist, diese im Rahmen seiner Möglichkeiten auch zum Wohle der Gemeinde und des Gemeinwesens einzubringen: Diakonisch handeln können wir alle – dazu hat Gott jeder und jedem Gaben und Begabungen mitgegeben, dass die Gemeinde gedeihe!

C wie ... "Christus"


Wenn wir von Jesus Christus sprechen, liegt es nahe zu meinen, Christus sei der Nachname von Jesus, dem Sohn Gottes; doch handelt es sich vielmehr um einen Titel!
Jesus – dessen Name auf deutsch wohl mit Gotthilf(-t) am naheliegendsten übersetzt wird – trug aufgrund seiner Aufgabe in dieser Welt den Titel חישמ (Messias), auf griechisch Χριστός (Christus), zu deutsch: „der Gesalbte“. Gesalbt wurden ursprünglich Menschen für eine bestimmte, oft hohe Aufgabe – man könnte in gewisser Weise hier auch von einer Berufung sprechen. Die Aufgabe von Jesus nun war, sich in die Bresche zu werfen, die durch die Trennung zwischen Gott und Menschen entstanden ist, weil jede/r nur auf sich selbst schaut – den Menschen die Chance zu geben, aus dem Kreisen um sich selbst herauszukommen. Darin liegt die Freiheit eines Christenmenschen. Und auch der Tod als Folge menschlichen Handelns wurde Karfreitag und Ostern überwunden. Christen sind jene, die Jesus vertrauen – und vom Christus haben sie ihren Namen, weil sie durch die Taufe zu ihm gehören.
Und dieser Christus ist die Mitte des christlichen Glaubens, um ihn geht es; in seinem Namen liegt unsere Hoffnung – und zu dieser Hoffnung sind wir alle berufen.
Mehr darüber – auch, was das konkret und praktisch heisst – hören wir in den Gottesdiensten und Gesprächskreisen in der Kirchengemeinde.

B … wie Bekenntnis („Credo“)


In jedem Gottesdienst bekennen wir gemeinsam mit den Worten unserer Mütter und Väter im Glauben unseren christlichen Glauben – im „Apostolischen Glaubensbekenntnis“ (zum Hintergrund des „Credo“ siehe hier…). Diese Worte sind der kleinste gemeinsame Nenner der christlichen Konfessionen; sie verbinden die, die zu Gott gehören, miteinander. 

 

Im Credo sind in kürzester Weise die wesentlichen Inhalte unseres christlichen Glaubens zusammengefasst – dafür stehen wir, das ist unaufgebbar. Hier gestehen wir und sagen öffentlich, was uns als Christenmenschen wichtig ist. Und im Gottesdienst vergewissern wir uns auch gegenseitig unseres Glaubens, indem wir das Credo miteinander beten.

 

In der Bibel ist nun, wenn von „Glauben“ die Rede ist, immer von „Vertrauen“ die Rede.

Darum geht es. Gott vertrauen. Wenn wir also am Beginn des Credo mit den Worten „Ich glaube an Gott…“ beginnen, könnten wir genauso gut auch sprechen: „Ich glaube Gott…“. Glauben Sie Gott? Dass er Ihnen gut ist? Dass er Ihnen Gutes will? Dass er eine gute Richtung für Ihr Leben weiß?

Was das konkret praktisch für unseren Alltag zu heißen vermag, davon hören wir dann in den Bibellesungen und der Predigt im Gottesdienst.

A … wie „Advent“


Im Laufe eines (Kirchen-)Jahres gibt es Dinge, die sich wiederholen. Bestimmte Feste wie Ostern oder Weihnachten, zum Beispiel. Dabei kommen diese Feste nicht plötzlich und unerwartet, sondern sie haben einen bestimmten Platz im Jahreslauf. Vor allem aber gibt es immer auch eine Vorbereitungszeit. 

Wenn also ein hoher Gast kommt, dann bereitet man alles vor, auch sich selbst. Weihnachten will Gott bei uns ankommen. Das feiern wir Heiligabend und Weihnachten. Aber wie bereiten wir uns eigentlich darauf vor, dass Gott uns ganz nahe kommen und sein will? Mit der Adventszeit, die erst am 1. Advent beginnt. Zeichen der Vorbereitung sind oft der Adventskranz oder Adventskalender, oder Lichterbögen wie jene aus dem Erzgebirge. Und natürlich das Gebäck, das in der Zeit gebacken wird, früher aber erst zu Weihnachten gegessen wurde. Und innerlich? Wie bereiten wir uns innerlich darauf vor?

Gott will zu Dir, will zu Ihnen kommen – will bei Dir und bei Ihnen wohnen, Dir und ihnen ganz nahe sein. Seit jeher haben Christenmenschen daher die Adventszeit auch als Fastenzeit begangen, d.h. man verzichtet auf etwas liebgewonnenes, um sich stattdessen Zeit für Gott, für’s Gebet, für’s Bibellesen zu nehmen. Die Phantasie wird da sicherlich noch mehr zutage bringen können.

Wie werdet ihr, wie werden Sie sich vorbereiten?

Kirche von A–Z


…unter dieser Überschrift soll in Zukunft eine kurze Erklärung von Begriffen auf dem Gottesdienst und der Kirche stehen. Was interessiert Euch und Sie, welche Begriffe sind Euch und Ihnen fremd? Das wüssten wir gerne … – Für Anregungen und den Einstieg zum Thema hier ein Link in’s Internet: http://tinyurl.com/GottesdienstLexicon